Ausstellungseröffnung - Mittwoch 13.04.2016 Offene BehindertenArbeit, Obere Straße 18, 97421 Schweinfurt Opening of the exhibition - Wednesday 2016-04-13 Offene BehindertenArbeit, Obere Straße 18, 97421 Schweinfurt

Sonntag, 31. Januar 2016

Aus Rückerts letzten Jahren


Rückert der Weltpoet

Das Rückert-Jahr in Schweinfurt
Am Sonntag ist der 150. Todestag des größten Sohnes der Stadt
27.01.2016
Rückert-Denkmal SchweinfurtAm Sonntag, 31. Januar, jährt sich der Tod von Friedrich Rückert zum 150. Mal. Anlässlich des Jubiläums begeht die Stadt Schweinfurt 2016 ein großes Rückert-Jahr. Zentrales Element ist eine Ausstellung in der Kunsthalle, begleitet von weiteren im Museum Georg Schäfer und im Museum Otto Schäfer sowie einem umfangreichen Rahmenprogramm.
Der gebürtige Schweinfurter Friedrich Rückert gehörte zu den großen Intellektuellen des 19. Jahrhunderts. Er beschäftigte sich mit über 40 Sprachen, war Mitbegründer der deutschen Orientalistik und schrieb Bühnenstücke sowie fast 25.000 Gedichte. Rückerts Werke wurden weltweit in 20 Sprachen übersetzt. Berühmte Komponisten wie Robert und Clara Schumann, Gustav Mahler oder Richard Strauß vertonten seine Werke. Bis heute beziehen sich Künstler, Schriftsteller und Wissenschaftler auf Friedrich Rückert, darunter Vincent van Gogh, Hermann Hesse, Thomas Mann und Marcel Reich-Ranicki. Janosch legte seinen Figuren Rückert-Zitate in den Mund und auch Donald Duck rezitiert seine Gedichte. Rückerts Lebensthemen Liebe, Freiheit, Frieden und Verständigung bewegen noch heute.
„Der Weltpoet: Friedrich Rückert (1788–1866) – Dichter, Orientalist, Zeitkritiker" in der Kunsthalle (08.04.–10.07.2016)
Den Kern dieses Gedenkjahres bildet ab 8. April bis zum 10. Juli die Ausstellung „Der Weltpoet: Friedrich Rückert (1788-1866) – Dichter, Orientalist, Zeitkritiker" in der Kunsthalle Schweinfurt. Rückert beschrieb sein Leben als Teppich, an dem er ununterbrochen webte. Ein Zitate- Teppich markiert seinen Lebensweg in der Ausstellung: Rückerts Kindheit in Schweinfurt, die Studienzeit in Würzburg und Jena, seine Reise über die Alpen nach Rom, die Jahre als Professor in Erlangen und Berlin kurz vor der Revolution und die Altersjahre in Neuses (Coburg). Wichtige Wegbegleiter treten auf: die geliebte Ehefrau Luise, sein Förderer König Ludwig I. oder die Berliner Kollegen Jakob und Wilhelm Grimm. Über das Zeitgeschehen informieren großformatige Journale: die Freiheitskriege, der Rückzug ins Privatleben im Biedermeier oder die rasante Entwicklung im Maschinenzeitalter. Tonspuren für Kinder und Medieninformation Erwachsene lassen von Rückert übersetzte Originaltexte und seine eigenen Gedichte lebendig werden.
Anschließend wird die Ausstellung in angepasster Form in den beiden anderen bayerischen Rückert-Städten Erlangen (24.07. bis 13.11.2016) und Coburg (14.01. bis 17.04.2017) gezeigt.
„Ritter und Nazarener - Friedrich Rückert und die Mittelalterfantasien" im Museum Georg Schäfer (07.04. bis 31.07.2016)
Das Museum Georg Schäfer präsentiert eine prägnante Bildauswahl zu Themen, mit denen sich Rückert bis zu seiner Rückkehr aus Italien 1818 beschäftigte.
In der fränkischen Bettenburg und ihren Gartenstaffagen wurde Rückert zum ersten Mal mit der Ritterthematik konfrontiert. Gemalte und gezeichnete Mittelalterfantasien sind deshalb in der Ausstellung komplementär zu seiner Poesie vertreten, darunter Werke von Julius Schnorr von Carolsfeld und Moritz von Schwind. Ein Romaufenthalt 1817/18 eröffnete Rückert den Zugang zur Malerei seiner Zeit – eine Kunst, die er lyrisch analysierte und in deren patriotisch-religiösen Idealen er sich wiederfand. Er bewunderte vor allem die Werke der „Nazarener".
Die Ausstellung, die Verse Rückerts mit Zeichnungen und Gemälden vereint, zeigt etwa 70 Werke. Das Begleitprogramm umfasst ein Kindermuseum zum Thema „Ritter" sowie Konzerte und Vorträge. Zur Ausstellung erscheint eine Publikation mit Versen von Friedrich Rückert und Bildern aus dem Museum Georg Schäfer.
Der Weltpoet_Friedrich Rückert
„Rückert radiert" im Museum Otto Schäfer (10.04. – 10.07.2016)
Das Museum Otto Schäfer präsentiert die Ausstellung „Rückert radiert". Die Schweinfurter Radierwerkstatt illustriert Werke Rückerts und stellt sie der Öffentlichkeit vor. Temporär gezeigt werden darüber hinaus originale Druckgrafiken von Albrecht Dürer.
Verbundticket für alle drei Ausstellungen
Anstatt in Summe 15 € können alle drei Ausstellungen mit einem eigens aufgelegten Verbundticket für alle drei Häuser zum Preis von 11 € besucht werden.
Begleitprogramm zum Rückert-Jahr
Die Ausstellungen werden von einem vielfältigen Rahmenprogramm begleitet: Konzerte, Lesungen (u.a. Bachmann-Preisträgerin Nora Gomringer), Führungen (z.B. Landschaftspark Bettenburg) sowie Kunst- und Theaterprojekte werden in der Kunsthalle, in der Stadt Schweinfurt und in den Rückert-Gemeinden Oberlauringen, Hofheim, Ebern-Rentweinsdorf, sowie in Seßlach, Coburg, Bad Rodach, und Erlangen angeboten. Ein internationales Symposion versammelt die Rückert-Fachwelt im September in Schweinfurt.
Alle Veranstaltungen und Informationen zu den Ausstellungen gibt es ab Mitte Februar im Internet unter www.rueckert-weltpoet.de.


Friedrich Rückert:
Friedrich Rückert wird am 16. Mai 1788 in Schweinfurt geboren. Nach Kinderjahren in Oberlauringen (1793-1802) kehrt er nach Schweinfurt zurück, um dort seinen Gymnasialabschluss zu absolvieren (1805). Danach nimmt er zunächst das Studium der Jurisprudenz in Würzburg auf, wechselt jedoch zur Philologie und Mythologie; 1811 wird er in Jena mit seiner Arbeit „De Idea philologiae" zum Doktor der Philosophie promoviert.
Mit den 1814 erschienenen „Geharnischten Sonetten" avanciert Rückert in der Szene der Lyrik der Befreiungskriege schnell zum ‚Shooting Star‘. Durch Vermittlung von Freunden und Förderern wird er Redakteur beim berühmten Stuttgarter „Morgenblatt für gebildete Stände" (1815-1817), ehe er im Sommer 1817 zu seiner Italienreise aufbricht. Vor seiner Rückkehr im Spätwinter 1819 sucht er in Wien den berühmten Orientalisten Joseph von Hammer-Purgstall auf, um dort seine bereits autodidaktisch erworbenen Kenntnisse der Orientalischen Sprachen zu vertiefen bzw. zu erweitern.
Trotz dichterischer Erfolge („Liebesfrühling") wendet er sich von nun an zunehmend den orientalischen Sprachen und Kulturen zu.
Rückert übersetzte aus 44 Sprachen, es gibt kaum ein kulturell konstituierendes Werk der europäischen oder orientalischen Literatur, das Rückert nicht zumindest in umfänglichen Auszügen kongenial ins Deutsche übertragen hätte; darunter auch der Koran.
Nach seiner Eheschließung mit Luise geb. Wiethaus-Fischer im Jahre 1821 wohnt er zunächst in Coburg, bis er 1826 zum Professor für Orientalische Sprachen nach Erlangen berufen wird, wo er bis 1841 wirkte; dort verfasste er den Großteil seiner Werke, z.B. „Nal und Damajanti, eine Episode aus dem indischen Nationalepos Mahabārāta, „Die Weisheit des Brahmanen" oder die Geschichte von „Rostem und Suhrab" aus dem persischen Königsbuch. Dort stellt er auch erstmals seine bis dahin entstandene deutsche Lyrik in der sechsbändigen Ausgabe der „Gesammelten Gedichte" (1834-1838) zusammen.
1848 wird er auf Betreiben des preußischen Königs Friedrich Wilhem IV. unter skandalös zuvorkommenden Bedingungen (3000 Thaler Gehalt, Vorlesungen nur im Wintersemester) an die Berliner Alma Mater berufen. Während dieser Zeit widmet er sich vornehmlich der Dramendichtung, der jedoch kein Erfolg beschieden war.
Enttäuscht von Berlin, wo er sich nie wohlgefühlt hat, zieht er sich 1848 auf sein Gut in Neuses bei Coburg zurück, um von nun an der Welt seinen Schwanengesang darzubringen: Einen tausende von Gedichten umfassenden Abgesang auf die vor seinen Augen untergehende, vornehmlich noch agrarisch verfasste und aristokratisch geprägte Ständegesellschaft ‚zugunsten‘ der nun aufziehenden, zunehmend von der aufkommenden Industrie bestimmten Massengesellschaft – samt all der damit verbundenen Friktionen. Neben Alltagsbegebenheiten werden in diesem „Liedertagebuch" auch die soziale Frage, die mit der Industrialisierung einhergehenden Umweltprobleme, die Frage nach einem würdigen Alter sowie der nahende Tod erörtert. 1857 stirbt Rückerts Frau Luise; er folgt ihr am 31. Januar 1866 nach.

Donnerstag, 28. Januar 2016

Mittwoch, 27. Januar 2016

620a Prof. Mustafa Cevat Atalay - Turkey
Postal stamp 01.12.2015!
620b Prof. Mustafa Cevat Atalay - Turkey

620c Prof. Mustafa Cevat Atalay - Turkey

Dienstag, 26. Januar 2016

Dienstag, 19. Januar 2016

616a Bruno Chiarlone - Italy

616b Bruno Chiarlone - Italy

616c Bruno Chiarlone - Italy

616d Bruno Chiarlone - Italy

616e Bruno Chiarlone - Italy

Mittwoch, 13. Januar 2016

614a Michael Lindt, Franziskusschule - Germany

614b Michael Lindt, Franziskusschule - Germany

613a Michael Lindt, Franziskusschule - Germany
613b Michael Lindt, Franziskusschule - Germany


612a Andrew, Franziskusschule - Germany

612b Andrew, Franziskusschule - Germany

611a Jonas Razfe, Lukas, Marco, Franziskusschule - Germany
611a Jonas Razfe, Lukas, Marco, Franziskusschule - Germany


610a Julia Der, Franziskusschule - Germany

610b Julia Der, Franziskusschule - Germany

609a Andrew, Franziskusschule - Germany

609b Andrew, Franziskusschule - Germany

608a Lukas, Franziskusschule - Germany

608b Lukas, Franziskusschule - Germany

607a Halima, Franziskusschule - Germany

607b Halima, Franziskusschule - Germany

606a Anonymous, Franziskusschule - Germany

606b Anonymous, Franziskusschule - Germany

605a Marco Dietzel, Franziskusschule - Germany

605b Marco Dietzel, Franziskusschule - Germany

Friedrich Rückert: Übersetzer des Korans

KREIS HASSBERGE

Friedrich Rückert: Übersetzer des Korans

Vor 150 Jahren ist Johann Michael Friedrich Rückert in Coburg gestorben. Sein Leben lässt sich auf einem 100 Kilometer langen Wanderweg von Schweinfurt nach Coburg nachempfinden.
Vor 150 Jahren ist Friedrich Rückert gestorben. Anlässlich seines 150. Todestages am 31. Januar ist das Jahr 2016 zum „Rückert-Jahr“ erklärt worden. Zahlreiche Veranstaltungen sind in den Orten seines Wirkens, beispielsweise in den „Rückert-Gemeinden“ Schweinfurt, Erlangen, Coburg, Stadtlauringen, Hofheim, Ebern, Rentweinsdorf, Seßlach und Bad Rodach, im Laufe des Jahres geplant.
Am 16. Mai wurde in Schweinfurt das Kind Johann Michael Friedrich geboren. Seine Eltern waren der Hofadvokat Johann Adam Rückert und die Advokatentochter Maria Barbara Schoppach. Das Paar hatte weitere fünf Kinder und lebte eine Zeit lang in Oberlauringen. Von 1803 bis 1806 wirkte der Vater Rückerts als „Territorialcommissair“ in Rügheim im heutigen Haßbergkreis.
Sohn Friedrich Rückert besuchte bis zum Herbst 1805 das Schweinfurter Gymnasium Gustavianum, heute Celtis-Gymnsasium. Ab 1805 studierte er Jura und Philologie in Würzburg und Heidelberg. Im Februar 1811 absolvierte Rückert in Jena sein Promotionsexamen, und im Winter 1811/12 lehrte er dort als Privatdozent.
Es entstand der Zyklus „Aprilreiseblätter“, der sich mit ersten dramatischen Versuchen, wie dem Trauerspiel „Schloß Raueneck“, befasste. Nach seiner Habilitation hielt er Vorlesungen über griechische und orientalische Mythologie, wurde später Gymnasiallehrer und Privatgelehrter.
Seine Eltern hatten mit einigen Kindern ihren Wohnsitz ab 1809 in Ebern. Rückert verließ Jena und kehrte bis 1821 immer wieder zu den Eltern nach Ebern zurück. Hier entstand nach dem Tod der von ihm verehrten Agnes Müller der Sonett-Zyklus „Agnes? Todtenfeier“.
Im Wirtshaus „Auf der Specke“ in Eyrichshof bei Ebern lernte er die 1796 geborene Wirtstochter Maria Elisabeth Geuss, genannt Marielies, kennen und widmete ihr den Gedichtkranz „Amaryllis, ein Sommer auf dem Lande“. Rückert zog 1821 in Coburg in das Haus der Familie von Luise Wiethhaus-Fischer.
Im Dezember 1821 heiratete er Luise, nachdem er ihr die umfangreiche Gedichtsammlung „Liebesfrühling“ gewidmet hatte. Das Paar bekam zehn Kinder, die nicht alle das Erwachsenenalter erreichten. Intensive orientalische Sprachstudien begann Rückert bereits in Ebern. In Stuttgart und Coburg arbeitete er außerdem als Redakteur. 1826 wurde er Professor der orientalischen Sprachen in Erlangen und erhielt nach 1840 auch eine Professur in Berlin. Nach vielen Stationen und Unternehmungen zog es Rückert 1848 wieder auf das Gut seiner Frau. Am 31. Januar 1866 ist er in Neuses bei Coburg gestorben.

Fränkischer Orientalist und Dichter

Der Franke Friedrich Rückert war Professor der orientalischen Sprachen, und er war ein deutscher Dichter. Er schrieb unter anderem „Geharnischte Sonette“ (1814), „Die Weisheit des Brahmanen“ (1836-1839), „Liebesfrühling“ (1844) und schließlich die durch Gustav Mahlers Vertonung berühmt gewordenen „Kindertotenlieder“ (1872). Letztere entstanden nach dem Tod seiner Kinder Luise und Ernst, die einer Scharlach-Epidemie zum Opfer gefallen waren.
Fünf kleine Märchen hat Rückert bereits 1813 in Versform für seine kleine Schwester Marie gedichtet. Sie wurden als erste seiner Werke in Coburg gedruckt. Die „aber-witzigen“ Geschichten handeln zum Beispiel vom „Männlein in der Gans“ oder dem „Bäumlein, das andere Blätter hat gewollt“.
Fünf Lieder Rückerts sind außer den „Kindertotenliedern“ von Mahler mit Melodien versehen worden. Zuvor hatte Robert Radecke im Jahr 1859 das bekannte Gedicht Rückerts „Aus der Jugendzeit, aus der Jugendzeit“ vertont. Weitere Komponisten, darunter Franz Schubert, Robert und Clara Schumann, Johannes Brahms, Carl Loewe und Richard Strauss vertonten Texte von Rückert und erhielten den Dichter auch damit der Nachwelt.
Neben seinen dichterischen Ambitionen besaß Rückert wohl ein Sprach-, Reim- und Übersetzertalent. Das machte ihm möglich, bedeutende Werke der persisch-arabischen Dichtung in deutscher Sprache zu erschließen. Er muss ein außergewöhnliches Genie gewesen sein, denn mindestens 44 Sprachen soll er beherrscht haben. Rückert schuf Übertragungen persischer Literatur, beherrschte unter anderem das biblische Aramäisch, Hindustani, Koptisch, Sanskrit und Syrisch und gilt als Mitbegründer der deutschen Orientalistik.
Seine „Weisheit des Brahmanen“ fasst östliche und westliche Lebensweisheit zusammen. Er hat den Koran sowie alte arabische Volkslieder ins Deutsche übersetzt.

Rückerts Spuren in den Haßbergen

Das Leben und Wirken Rückerts lässt sich bei einer Wanderung auf dem „Friedrich-Rückert-Wanderweg“, der vom Geburtsort Schweinfurt durch die Haßberge bis nach Coburg und Neuses führt, nachempfinden. Die Wanderstrecke von gut 100 Kilometern führt vorbei am Ellertshäuser See, Oberlauringen und an der Bettenburg nahe Hofheim, führt durch Rentweinsdorf, Ebern und nach Norden bis Seßlach, Coburg und schließlich zum Sterbeort Rückerts, nach Neuses.
Die ehemalige Bettenburg auf dem Kamm der Haßberge, heute als Seminar- und Tagungszentrum genutzt, liegt etwa drei Kilometer südwestlich von Hofheim. Sie ist aufgrund ihrer Lage weithin sichtbar und wird zuweilen als Wahrzeichen der Haßberge bezeichnet.
Der „Landschaftspark Bettenburg“, im Jahr 1789 vom Freiherrn Christian Dietrich Truchseß von Wetzhausen in Auftrag gegeben, erinnert an die „Bettenburger Tafelrunde“ und stellt damit eine Verbindung zum Dichter Rückert her, der Teilnehmer dieser Versammlung intellektueller Romantiker war. Die Poeten Jean Paul, Friedrich de la Motte Fouqué und Gustav Schwab, Vertreter der so genannten Schwäbischen Dichterschule, der mit „Sagen des klassischen Altertums“ einen Klassiker der deutschsprachigen Kinder- und Jugendliteratur schuf, gehörten neben anderen ebenfalls zu der 1814 ins Leben gerufenen Literaten-Runde auf der Bettenburg. Wegen der Teilnehmer dieser Runde, wird die Bettenburg mit ihrer Umgebung hin und wieder als das „fränkische Weimar“ bezeichnet.
Es ist belegt, dass Rückert sogar eine Wanderung von Schweinfurt zur Bettenburg unternommen hat. Im Park befinden sich Denkmale und Skulpturen sowie ein „Dichterhäuschen“, in dem Rückert geträumt und gedichtet haben soll.

Rückert und der Kupferstecher

Rückert war nicht nur ein Träumer. Ab 1832 war er korrespondierendes und ab 1859 auswärtiges Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Eine eigenartige sprichwörtliche Anrede, die teils heute noch gebräuchlich ist, geht auf Rückert zurück. „Mein lieber Freund und Kupferstecher“, etwa in einer Skatrunde hin und wieder zu hören, entstammt einem seiner Zitate. Er habe eine entsprechende Anrede in Briefen an seinen Freund, den Kupferstecher Carl Barth, benutzt. Ob es sich dabei um eine Frotzelei unter Freunden gehandelt hat oder eher ein Kupferstecher gemeint war, der ein Gemälde ohne Angabe des Autors in eine Druckgrafik umwandelte, ist dabei nicht erwähnt.

Artikel: http://www.mainpost.de/regional/hassberge/Kupferstecher-Orientalistinnen-und-Orientalisten-Tod-und-Trauer-Wanderwege-Uebersetzerinnen-und-Uebersetzer;art1726,9077064
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Die vielen Sprachen des Friedrich Rückert

SCHWEINFURT

Die vielen Sprachen des Friedrich Rückert

Die diesjährige Mitgliederversammlung des Evangelischen Frauenbundes stand ganz im Zeichen von Friedrich Rückert. Einer großen Verehrung der Vorsitzenden Heike Gröner für den Dichter und Sohn der Stadt, Friedrich Rückert, ist es zu danken, dass dessen 220. Geburtstages mit einem Vortrag gedacht wurde. Umrahmt wurde dieser von Frühlingsliedern aus der Feder von Clara und Robert Schumann auf Texte von Friedrich Rückert, die sehr einfühlsam und mit klarer Stimme von Marina Spielmann vorgetragen wurden.
Die diesjährige Mitgliederversammlung des Evangelischen Frauenbundes stand ganz im Zeichen von Friedrich Rückert. Einer großen Verehrung der Vorsitzenden Heike Gröner für den Dichter und Sohn der Stadt, Friedrich Rückert, ist es zu danken, dass dessen 220. Geburtstages mit einem Vortrag gedacht wurde. Umrahmt wurde dieser von Frühlingsliedern aus der Feder von Clara und Robert Schumann auf Texte von Friedrich Rückert, die sehr einfühlsam und mit klarer Stimme von Marina Spielmann vorgetragen wurden.
In erster Linie ist Friedrich Rückert als Verfasser von Gedichten bekannt, die durch die Vertonung von beispielsweise Gustav Mahler oder Robert Schumann einen großen Bekanntheitsgrad erlangt haben. Weniger im Bewusstsein der Öffentlichkeit ist die zweite Seite Rückerts, nämlich der des Wissenschaftlers.
Rudolf Kreutner erinnerte mit seinem Vortrag an das Sprachgenie des überaus arbeitsamen Mannes. Wie sonst ist es zu begreifen, dass Rückert im Lauf seines Lebens 44 Sprachen erlernt hat. In der Zeit als Professor für orientalische Sprache zunächst in Erlangen und später in Berlin, reihte sich eine Sprache an die andere.
Die Philologie, die Liebe zum Wort, hat ihn schon bald erfasst, nur ein Semester widmete sich Rückert dem Studium der Rechtswissenschaft, ehe er Philologie und Philosophie in Würzburg studierte und mit einer nicht unumstrittenen Schrift „De idea philologiae“ promoviert wurde.
Schon die Aufzählung der von Rückert beherrschten Sprachen nimmt großen Raum ein. Kreutner stellte klar, dass Rückert sich diese Sprachen binnen weniger Monate aneignete. Nach der Beschreibung seines Sohnes hat sich Rückert während dieser heißen Phase ausschließlich mit die-ser Sprache beschäftigt: er schrieb die wenigen für ihn in der jeweiligen Sprache zugänglichen Bücher ab und tauchte so gewissermaßen ab in den Sprachraum des für ihn bis dahin Fremden. Vor allem Übertragungen des Neuen Testamentes waren Arbeitsgrundlagen für ihn. Die Beschäftigung mit den Sprachen setzte ebenso das Erlernen der dazugehörigen Schriftsysteme voraus.
Staunen und Bewunderung bleiben für die überaus große Begabung Rückerts einerseits und darüber hinaus für den zweifelsohne notwendigen Fleiß und die Ausdauer, um eine solche Vielzahl von Sprachen zu erlernen.

Artikel: http://www.mainpost.de/regional/schweinfurt/Die-vielen-Sprachen-des-Friedrich-Rueckert;art742,4461979
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Medaille zum 150. Todestag Rückerts

SCHWEINFURT

Medaille zum 150. Todestag Rückerts

Es war der erste Termin zum Rückertjahr 2016, aber beileibe nicht der letzte. Anlässlich des 150. Todestages des Dichters, Sprachgelehrten, Übersetzers und Orientalisten präsentierte der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse, Johannes Rieger, die „Erinnerungsmedaille Friedrich Rückert“, die die Sparkasse gemeinsam mit der Stadt auflegt.
Es war der erste Termin zum Rückertjahr 2016, aber beileibe nicht der letzte. Anlässlich des 150. Todestages des Dichters, Sprachgelehrten, Übersetzers und Orientalisten präsentierte der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse, Johannes Rieger, die „Erinnerungsmedaille Friedrich Rückert“, die die Sparkasse gemeinsam mit der Stadt auflegt.
Rund 60 Veranstaltungen werden gemeinsam mit den anderen Rückertstädten Erlangen und Coburg und den Rückertgemeinden Oberlauringen, Hofheim und Ebern in diesem Jahr stattfinden, informierte Oberbürgermeister Sebastian Remelé, die Hälfte davon in Rückerts Geburtsstadt Schweinfurt.
Rückert, dieser größte Sohn Schweinfurts, sei aber immer noch eine „persona incognita“ bei der Bevölkerung der Stadt, bemängelt Remelé und hofft, dass sich dies spätestens im April ändert, wenn die Literaturausstellung „Der Weltpoet“ in der Kunsthalle eröffnet wird.
Klein, aber fein ist die Ausstellung, die die Numismatische Gesellschaft Schweinfurt anlässlich der Präsentation der Jubiläumsmedaille im Kundenzentrum der Sparkasse zeigt. Reinhold Jordan führte in die Ausstellung ein. Zu Lebzeiten Friedrich Rückerts (1788 bis 1866), erklärte er, seien nur gekrönten Häuptern oder großen Feldherren Medaillen gewidmet worden. Dennoch zeigt die Ausstellung eine Ausnahme: eine kleine Rückertmedaille des deutschen Bildhauers Franz Woltreck von 1837. Von 1890 stammt die erste Rückertmedaille der Stadt Schweinfurt, sie gab sie zur Einweihung des Rückert-Denkmals heraus.
Im 20. Jahrhundert sei Rückerts Lyrik dann schon etwas „unmodern“ gewesen, meinte Jordan, was auch nicht gerade zu einem Medaillensegen geführt habe, zumal Rückerts zweites Spezialgebiet, die Orientalistik, schon damals an den Universitäten eher ein „Orchideenfach“ gewesen sei.
1984 schaffte es der Dichter sogar auf den Faschingsorden der Schwarzen Elf und auch die Sparkasse hat bereits zum 200. Geburtstag Rückerts eine Medaille herausgegeben. Aus dem Jahr 1988 gibt es auch eine Plakette des Üchtelhäuser Künstlers Peter Vollert, den wohl die wenigsten mit einer Rückert-Medaille in Zusammenhang bringen würden. Es gibt einiges zu entdecken in den Vitrinen der Ausstellung.
Auch die Numismatische Gesellschaft Schweinfurt hat zum 150. Todestag eine Erinnerungsmedaille in Auftrag gegeben. Der Dresdner Medailleur Peter-Götz Güttler hat sie gestaltet. Sie zeigt den alten Rückert mit dem Gedicht, das er 1865 als Dank für seine Ernennung zum Ehrenbürger der Stadt Schweinfurt schrieb: „Von allen Ehren mir am meisten wert, ist die, mit der die Vaterstadt mich ehrt.“
Die Rückertmedaille der Sparkasse zeigt das Altersbild des Dichters von Bertha Froriep auf der Vorderseite. Die Rückseite zeigt das Alte Gymnasium, das Rückert noch besuchte und in dem das Rückert-Zimmer untergebracht ist, sowie die Gips-Büste Rückerts, die der Bildhauer Karl Steinhäuser im 19. Jahrhundert gestaltete und die heute im Amtszimmer des OB steht. Gestaltet wurde die jetzige Münze von Reinhardt Ermer von Noble House in Hilpoltstein. Von der Erinnerungsmedaille gibt es 500 Stück in Feinsilber und je 25 Stück in Feingold und Gold.

Artikel: http://www.mainpost.de/regional/schweinfurt/Orientalistinnen-und-Orientalisten-Sparkassen;art742,9083618
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